Hirnschlag bei Patienten mit COVID-19-Infektion: eine erste Studie

Hirnschlag und Covid-19: eine Korrelation? In einer Ende April im New England Journal of Medicine veröffentlichten Schnellmitteilung berichteten Neurologen in New York City von fünf Fällen von Schlaganfällen der großen Hirnarterien über einen Zeitraum von zwei Wochen bei COVID-19-Patienten unter 50 Jahren: eine siebenmal höhere Inzidenz als normalerweise zu erwarten wäre

Was ist ein Hirnschlag?

Um richtig zu funktionieren, benötigt das Gehirn Sauerstoff, der durch den Blutkreislauf transportiert wird.

Kommt es zu einer plötzlichen Unterbrechung der Durchblutung des Gehirns, spricht man von einem Schlaganfall: Wir unterscheiden zwischen einem ischämischen Schlaganfall, bei dem die Unterbrechung der Durchblutung durch einen Verschluss einer Arterie verursacht wird, und einem hämorrhagischen Schlaganfall, bei dem es zu einem Riss der Arterie kommt Arterie (ein selteneres Phänomen).

Die Studie verbindet Schlaganfall und Covid-19

Die Patienten hatten leichte oder keine Symptome von COVID-19, was unterstreicht, dass das Virus wirkt, indem es die Blutgerinnung in den Arterien erleichtert.

Ein Hyperkoagulationsphänomen, das wahrscheinlich Schlaganfälle in größeren Hirnarterien im Gegensatz zu kleineren verursacht.

Die Studie zeigt auch, dass die Schlaganfälle schwerer waren, mit einer höheren Sterblichkeitsrate, und dass die Patienten jünger waren als zuvor bei Schlaganfällen, die nicht mit einer SARS-CoV-2-Infektion in Verbindung gebracht wurden.

Schlaganfall bei jüngeren Covid-19-Patienten

COVID-19 betrifft Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und verursacht eine sehr hohe Sterblichkeit bei gebrechlichen älteren Menschen.

Was den Schlaganfall betrifft, sehen wir jedoch ein Phänomen, das eine jüngere Bevölkerung betrifft, hauptsächlich unter 50 Jahren.

Das junge Alter der betroffenen Patienten könnte mit einer erhöhten Reaktivität in Verbindung gebracht werden, was unter anderem zu einem Zustand der verstärkten Gerinnungsfähigkeit des Blutes führt.

Die Untersuchung dieser Personen ermöglicht es, andere mögliche Ursachen wie Vorhofflimmern oder diffuse Atherosklerose auszuschließen. Die direkte Beobachtung der Arterien (z. B. durch Ultraschall) zeigt keine Auffälligkeiten, außer einer Neigung zur Bildung diffuser Gerinnsel.

COVID-19 konfrontiert uns mit neuen Pathologien, aber auch mit neuen Beobachtungen bereits bekannter Pathologien.

Sorgfältige Beobachtung und Offenheit für die Neuerungen, die uns dieses neue Szenario bietet, ermöglichen es uns, Patienten jederzeit optimal zu behandeln.

Die NEJM-Studie zu Covid-19 und Schlaganfall

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Quelle:

NEJM

Humanitas

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