Statement zur MEDICA 2017 von Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf GmbH

Wer die deutsche Wirtschaft, ihr Entwicklungspotential, den Wert, den sie schafft, oder die Zahl der Beschäftigten auf den wichtigsten gemeinsamen Nenner bringen will, hat seit Jahren das Sprichwort: "Deutschland ist eine Autonation." Und es ist wahr und immer noch wahr, dass Deutschland eine Autonation ist. Aber es ist ein Sprichwort, dass mehr denn je etwas Entscheidendes hinzugefügt werden muss - nämlich: "Deutschland ist sowohl eine Autonation als auch eine Gesundheitsnation." Das liegt daran, dass die Gesundheitswirtschaft in den letzten 10-Jahren deutlich schneller gewachsen ist als die Wirtschaft im Allgemeinen. Die Zahl der Menschen in Deutschland, die im Gesundheitswesen tätig sind, stieg in 2016 erstmals auf über sieben Millionen. Allein das Industriesegment der Gesundheitsbranche bietet jetzt Jobs & Karriere Für einen guten 900,000-Menschen und damit für 100,000 mehr als für die Automobilindustrie (Quellen: BMWi / GGR, VDA).

Unabhängig von der Diskussion über die Finanzierung und die Kosten für moderne Gesundheitsleistungen ist der Gesundheitssektor nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ein Stabilitätsfaktor und Wachstumstreiber. Europa und die USA sind nach wie vor die wichtigsten Exportmärkte für medizinischeAusrüstung Unternehmen, von denen eine große Anzahl auf der weltweit führenden Fachmesse MEDICA vertreten sein wird, die vom 1. bis 13. November 16 in Düsseldorf stattfindet. Die bisherigen Anmeldungen lassen erwarten, dass mehr als 2017 Aussteller aus 5,000 Länder werden teilnehmen.

Neben den „klassischen“ Zielmärkten Europa, Nordamerika und Japan konzentrieren sich die Zulieferer trotz einiger Unsicherheiten zunehmend auf Schwellenländer. Das liegt daran, dass die Bereitschaft der Menschen, für Gesundheit auszugeben, mit steigendem Einkommen in diesen Märkten zunimmt. Immer mehr wohlstandsbedingte Krankheiten und eine höhere Lebenserwartung in diesen Ländern treiben die Nachfrage nach Medizinprodukten und modernen Behandlungen zusätzlich voran. Die große Zahl von Menschen, die aus anderen Ländern, insbesondere aus Asien, an der MEDICA teilnehmen werden, ist ein Hinweis auf diesen wachsenden Bedarf. Von den 120,000- bis 130,000-Fachbesuchern, die MEDICA in der Vergangenheit regelmäßig begrüßt hat, reisten gut 60% aus anderen Ländern als Deutschland zur Veranstaltung.

Die deutlich gestiegene Beliebtheit der Medizinmessen der Messe Düsseldorf Group bei Besuchern und Ausstellern auf den chancenreichen Kontinentalmärkten - zum Beispiel der MEDICAL FAIR INDIA und der MEDICAL FAIR ASIA - zeigt auch, wie attraktiv diese Märkte für Anbieter von Medizintechnik sind und sind zeigt, dass dort ein großes Geschäftspotenzial besteht. Dies gilt insbesondere für die stark innovationsorientierten privat finanzierten Bereiche der stationären und ambulanten Versorgung.

Schneller Wechsel - MEDICA auf der Höhe der Zeit

Aber ebenso wie die Automobilindustrie erlebt auch der Gesundheitssektor einen rasanten Wandel. Die Digitalisierung betrifft alle Aspekte des Angebots, und Schlagworte wie "Vernetzung" und "künstliche Intelligenz" prägen die technischen Diskussionen und beeinflussen bereits die Produktion.

Die MEDICA 2017 bietet Fachleuten die Möglichkeit, Einblicke in alle Entwicklungen zu gewinnen - bei den Präsentationen und Vorträgen im MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM, im MEDICA HEALTH IT FORUM und auch mit Hilfe der neuen Produkte der Aussteller MEDICA APP WETTBEWERB.

Immer mehr Gesundheitsanwendungen für Smartphones, Tablet-PCs und "Wearables" - Anwendungen, die sich in der Praxis zunehmend durchsetzen - werden beispielsweise in den entsprechenden relevanten Kontexten präsentiert. 45% der deutschen Smartphone-Besitzer verwenden bereits Gesundheits-Apps, und ein anderer 45% kann sich selbst sehen, wie sie diese nutzen. Weitere 60% der Menschen in Deutschland befürworten das Konzept einer elektronischen Patientenakte, in der ihre medizinischen Daten zentral gespeichert werden können (Quelle: Bitkom / Bayerische TelemedAllianz BTA).

Aus diesem Grund hat eine der führenden deutschen Krankenkassen die Initiative ergriffen und für ihre über 10-Millionen-Kunden die Entwicklung einer elektronischen Patientenakte in Auftrag gegeben. Kunden sollen auf einem zentralen Server mit Hilfe eines Sicherheitscodes und einer App oder eines Internetbrowsers auf ihre Gesundheits- und Behandlungsdaten zugreifen können. Um den Datenaustausch zwischen IT-Systemen in Arztpraxen und Kliniken zu ermöglichen, sollen standardisierte Schnittstellen implementiert werden.

Künstliche Intelligenz ist eine weitere Herausforderung für den Gesundheitssektor. Ein Roboter, der Nadeln für Infusionen und Biopsien automatisch aufstellen kann, wurde bereits auf der MEDICA 2016 einem begeisterten Fachpublikum vorgestellt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass künstliche Intelligenz auf der Tagesordnung des diesjährigen MEDICA HEALTH IT FORUM steht. Denn was bisher als „Science Fiction“ galt, steht derzeit in konkreten und plausiblen Anwendungen vor der Realität. So hilft beispielsweise das kognitive Assistenzsystem Watson von IBM bereits am Universitätsklinikum Marburg bei der Diagnose seltener Krankheiten. Dazu werden die Patientendaten analysiert und mit riesigen Mengen an Informationen über erfolgreich gelöste Vorfälle verglichen und nach dokumentierten Symptomen und den entsprechend verabreichten Medikamenten gesucht. Die Analyse berücksichtigt auch digitalisiertes medizinisches Wissen aus Datenbanken, Publikationen und sogar Wikipedia. Es ist dann in der Lage, eine Liste wahrscheinlicher Diagnosen zu erstellen.

Die Entwicklungen auf dem Gebiet der medizinischen Bildgebung erscheinen ebenso revolutionär. Die ersten Anwendungen, die künstliche Intelligenz zur automatisierten Erkennung möglicher Tumore auf Basis von digital generierten Bilddaten von CRT- oder MRT-Systemen nutzen, stehen kurz vor der Markteinführung.

Die obigen Beispiele zeigen die Dynamik, die der Gesundheitssektor derzeit erlebt. Für die "Marktakteure" im Bereich der Medizintechnik heißt das: Nur wer seine Kreativität und Entwicklungskraft konsequent für Kundeninteressen und Marktentwicklungen einsetzt, kann erfolgreich sein.

Dies gilt gleichermaßen für die weltweite 1-Fachmesse MEDICA als auch für die gleichzeitig stattfindende COMPAMED-Fachmesse für Zulieferer. Es ist auch ein Marktführer in seinem Marktsegment.

Neue Programmhighlights für aktuelle Themen

Um den Bedürfnissen der internationalen Fachöffentlichkeit auch in Zukunft gerecht zu werden, wurde das Programm für die begleitenden Konferenzen und die in die Messe integrierten Foren in den letzten Jahren radikal umstrukturiert und auf eine internationalere Ebene mit vielen Highlights ausgerichtet Auch in englischer Sprache und abgerundet durch immer neue Formate, die sich auf aktuelle Themen konzentrieren.

Die Dynamik, die eHealth-Anwendungen auszeichnet, und die digitale Vernetzung der Akteure des Gesundheitswesens ergeben interessante Geschäftsoptionen, beispielsweise für kreative Start-ups - sei es bei innovativen Dienstleistungen, Smart-Produkten oder Software-Anwendungen. Aus diesem Grund wurde in der Halle 15 der neue MEDICA START-UP PARK gegründet, um Gründer innovativer Unternehmen mit potenziellen Geschäftspartnern, Investoren und Vertriebspartnern zusammenzubringen. Mit dem Ziel, die Inhalte, die auf dem MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM und dem MEDICA HEALTH IT FORUM (beide auch in Halle 15) präsentiert werden, zu ergänzen, präsentieren sich bis zu 40 Start-ups und ihre Ideen einem Fachpublikum auf einer Gesamtfläche von 500 Quadratmetern in unmittelbarer Nähe zu diesen Ereignissen.

Das MEDICA LABMED FORUM ist auch in diesem Jahr neu. Unter dem Motto "The Interdisciplinary Fascination" präsentieren sich Labormedizin, Molekulare Pathologie, Mikrobiologie, Medizintechnik und Life Sciences als Innovationstreiber und Impulsgeber für die gesamte Medizinbranche.

An vier Themen-Tagen werden spannende Vorträge und Podiumsdiskussionen zu folgenden Highlights angeboten: Vorbeugende Screeningtests auf Krebs, Herz- und Kreislauferkrankungen, innovative diabetesdiagnostische Instrumente, Infektion und Migration. Die Veranstaltungen finden alle zwischen 11.00 am und 4.00 pm statt und sind für Messebesucher mit MEDICA-Tickets kostenlos. Kooperationspartner für die Inhalte des MEDICA LABMED FORUM in Halle 18 ist der Medizinverlag Trillium.

Die Messe "schäumt" sich selbst

Die Halle 18 ist eine moderne Struktur aus leichten Materialien, die sich zentral zwischen den Hallen 10 und 16 befindet. Diese temporäre Struktur wurde speziell für Aussteller konzipiert, die Produkte aus den Bereichen Labortechnik und Diagnostik der MEDICA präsentieren, die sich zuvor in den Hallen 1 und 2 befanden. Hintergrundinformation: Der Südeingang der Messe Düsseldorf wird komplett saniert und im Sommer 2019 fertiggestellt. Gleichzeitig werden die alten Hallen 1 und 2 durch eine neu gebaute Halle ersetzt. Die neue Halle 1 mit einer Länge von 158 Metern und einer Breite von 77 Metern und einer Grundfläche von über 12,000 Quadratmetern wird nach Fertigstellung in etwa so groß sein wie die Hallen 8a und 8b.

Das Neue und Bewährte - Konferenzen von Profis für Profis

Ein Highlight des Konferenzprogramms - die MEDICA ACADEMY - feiert ihren Start auf der diesjährigen MEDICA. Hier finden an jedem der vier Messetage zwei Workshops statt, die sich mit Blockbusterthemen aus der medizinischen Praxis befassen. Dazu gehören beispielsweise Aktualisierungen der bildgebenden Verfahren, moderne chirurgische Verfahren und sogar ein Ultraschall-Auffrischungskurs. Die MEDICA ACADEMY wird auch die Übergabe von Praxen als ein hochaktuelles Thema in einem Seminar diskutieren, das sich sowohl an junge praktizierende Ärzte als auch an Ärzte richtet, die ihre Praxen weitergeben möchten.

Neben der MEDICA ACADEMY werden weitere Themen im Konferenzprogramm der MEDICA die Lücke zu den auf der Messe präsentierten Neuheiten durch themenrelevante Präsentationen und die Fokussierung auf die Interessen der wichtigen Zielgruppen der MEDICA schließen. Die 40th German Hospital Conference verdient hier als Leitveranstaltung für das Management deutscher Krankenhäuser Erwähnung. Die Bandbreite reicht dabei von gesundheitspolitischen Fragen über Aspekte der Finanzierung und des Controllings von Krankenhausleistungen bis zur Präsentation von Best-Practice-Projekten für die Krankenhaus-IT. Diese werden zeitgleich auf einem großen Gemeinschaftsstand in Halle 15 von der Initiative ENTSCHEIDERFABRIK IT (IT DECISION-MAKERS) präsentiert. Die Deutsche Krankenhauskonferenz wird in diesem Jahr durch die Europäische Krankenhauskonferenz ergänzt, die alle zwei Jahre stattfindet und bei der sich Top-Entscheider aus europäischen Krankenhäusern austauschen können.

Weitere Highlights sind die DiMiMED-Konferenz für Katastrophen- und Militärmedizin und die MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE (jeweils 14 + 15 November 2017 / Congress Center Düsseldorf Süd), die sich auf Präventions- und sportmedizinische Behandlungskonzepte konzentrieren. Die Konferenzen werden in englischer Sprache gehalten und richten sich an ein internationales Publikum.

Der große Zuspruch der Teilnehmer hat dazu geführt, dass sich die MEDICA PHYSIO CONFERENCE, die in 2014 gestartet und vom Thieme-Verlag organisiert wurde, fest im Rahmen des Konferenzprogramms etabliert hat. Mit seinen behandlungsorientierten Präsentationen richtet es sich an professionelle Physiotherapeuten, Sportmediziner und Orthopäden und findet dieses Jahr auf dem 15 + 16 November (Congress Center Düsseldorf Süd) statt.

Weltweit einzigartig - abwechslungsreiche Präsentationen

Eine zentrale Stärke der MEDICA ist auch in Zukunft, dass sie sich nicht nur mit Lösungen für eine einzelne Fachdisziplin befasst, sondern Lösungen für den gesamten Ablauf der Patientenbehandlung an einem Ort bietet.

Die mehr als 5,000-Aussteller aus einem guten 70-Land werden auf der MEDICA 2017 ihre gesamte Palette an neuen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren für die stationäre und ambulante Versorgung präsentieren. Keine andere Veranstaltung weltweit kommt diesem Innovationsreichtum so nahe.

Die Messe MEDICA konzentriert sich in den Hallen auf die Themen Elektromedizin / Medizintechnik (ca. 2,500-Aussteller), Labortechnik / Diagnostik, Physiotherapie / Orthopädietechnik, Gebrauchsgüter, Informations- und Kommunikationstechnik, Medizinmöbel und Spezialeinrichtung für Krankenhäuser und Praxen.

COMPAMED - Lieferanten als kreative Partner

COMPAMED 2017 findet an allen vier Tagen parallel zur MEDICA in den Hallen 8a und 8b statt (13 bis 16 November). Mit mehr als 750-Ausstellern ist es die treibende Kraft und international führende Marktplattform für Zulieferer der Medizintechnikindustrie. Das hohe Niveau an Kreativität und Entwicklungs-Know-how, das den Zuliefersektor auszeichnet, hat dazu geführt, dass COMPAMED in den vergangenen 25-Jahren der Ort geworden ist, an dem die Zukunft des medizinischen Fortschritts gesehen werden kann. Ob Produktentwicklung, Produktion und Marketing oder der Wunsch nach umfassenden Lösungen: COMPAMED ist der Ausgangspunkt für eine enge Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und ihren Kunden.

Dies lässt sich am Beispiel diagnostischer Anwendungen für das so genannte "Point-of-Care-Testing" demonstrieren. Dies sind analytische Verfahren für die patientennahe und schnelle, kostengünstige und unkomplizierte Labordiagnostik. Die Ausrüstung, die bei der Diagnose und Behandlung verwendet wird, muss zuverlässig und automatisch arbeiten, damit die Vorteile richtig genutzt werden. Die Proben müssen in genau definierten Mengen zur Analyse geleitet und dann verarbeitet und getestet werden. Die Medikamente müssen entsprechend den individuellen Krankheitsbildern der Patienten angepasst und dosiert werden. Und hier spielen mikrofluidische Systeme eine wichtige Rolle. Die Entwicklung von kleinsten Bauteilen und Bauteilen zu diesem Zweck hat sich als sehr komplex erwiesen, bietet aber beispielsweise die notwendige Basis für große Fortschritte im Bereich der "Lab-on-a-Chip" -Technologie.

Wenn also eine zunehmende Anzahl von Erkrankungen, die noch vor wenigen Jahren nur mit Hilfe komplexer Laboranalysen diagnostiziert werden konnten und jetzt mit Hilfe von Scheckkartengroßen Minilaboren erkannt werden können, sind es die Aussteller der COMPAMED Messe und ihre Kompetenz, die diese Entwicklungen vorantreiben.

Weitere Innovationen, die hier ebenfalls Erwähnung verdienen, sind solche, die in sogenannten "Wearables" zum Monitoring wichtiger Vitalparameter und zum Funktionieren von Implantaten eingesetzt werden. Ob geeignete Funkmodule zur gemeinsamen Nutzung von Daten, feinste Sensoren, körperverträgliche Materialien und Beschichtungen oder leistungsstarke Energieversorgungen, die mit kleinsten Fußabdrücken in Verbindung gebracht werden - die neuesten Lösungen werden auf der COMPAMED am meisten präsentiert Wichtige Aspekte werden auch in den beiden integrierten Fachforen diskutiert.

Diese weltweit einzigartige Kombination bedeutet, dass sowohl MEDICA als auch COMPAMED die gesamte Prozesskette abbilden und ein umfassendes Sortiment an medizinischen Produkten, Geräten und Instrumenten präsentieren. Zusammen nehmen sie den gesamten Raum auf dem Düsseldorfer Messegelände ein.

Von den 127,800-Fachbesuchern, die auf der MEDICA + COMPAMED in 2016 waren, war ein guter 17,000 besonders an den Themen der COMPAMED-Veranstaltung interessiert. Wie in den vergangenen Jahren wird es möglich sein, beide Veranstaltungen mit einem einzigen Ticket zu besuchen.

Datum: 13 - 16 November 2017, Montag bis Donnerstag.

Öffnungszeiten: 10: 00 am - 6: 00 pm

Düsseldorf, Juli 2017

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