Was ist Laryngektomie? Ein Überblick

Die Laryngektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Kehlkopf oder ein Teil davon entfernt wird. Zweck der Operation ist die Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen des Kehlkopfes

Laryngektomie: Je nach entferntem Anteil des Kehlkopfes wird unterschieden

  • supraglottische Laryngektomie (horizontale supraglottische Laryngektomie): beinhaltet die Entfernung des gesamten supraglottischen Kehlkopfes bis zum Ventrikelboden und wird bei Neoplasien durchgeführt, die die falschen Stimmbänder, die Kehlkopffläche der Epiglottis, den Hyo-Thyreo-Epiglottis-Raum oder den ariepiglottische Falten
  • subtotale rekonstruktive Laryngektomien: beinhalten die Entfernung von Teilen des Kehlkopfes mit Rekonstruktion durch Pessation (Verankerung), um eine Annäherung zwischen dem Krikoid und dem Zungenbein oder zwischen dem Krikoid, dem Zungenbein und dem supra-hyoidalen Teil der Epiglottis (Crico-Ioid-Pessy oder Crico-Ioid-Epiglottis-Pessy)
  • totale Laryngektomie: besteht aus der Entfernung des gesamten Kehlkopfes, einschließlich der ersten Trachealringe und ggf. erweitert auf benachbarte Strukturen wie den Hypopharynx oder den Zungengrund.

Wie wird eine Laryngektomie durchgeführt?

Die Operation wird von einem HNO-Arzt (Facharzt Leiter u Hals Chirurg) und erfolgt unter Vollnarkose.

Der Zugang erfolgt über einen Hautschnitt am Hals, durch den der Kehlkopf oder Teile davon zusammen mit Lymphknoten (laterozervikale Entleerung) und/oder anderen Halsstrukturen (Muskeln, Gefäßen und Nerven) entfernt werden.

Partielle Laryngektomien (supraglottisch und subtotal rekonstruktiv) erfordern eine vorübergehende Eröffnung der Luftröhre auf Hautniveau (Tracheotomie) und haben den Vorteil, dank der Erhaltung der crico-arytenoiden Einheiten (eine oder seltener beide), die Phonation und zu ermöglichen Ernährung auf natürliche Weise wiederhergestellt werden.

Die totale Laryngektomie hingegen beinhaltet eine definitive Trennung der Atemwege vom Verdauungstrakt und damit die Schaffung einer dauerhaften Öffnung der Luftröhre auf Hautniveau (Tracheostoma).

In seltenen Fällen kann die Transposition eines Kehlkopflappens (meist ein M. pectoralis-Muskellappen) notwendig sein, um den chirurgischen Defekt besser zu rekonstruieren.

Sobald das pathologische Gewebe entfernt wurde, wird es zur pathologischen Anatomie geschickt, um eine endgültige histologische Diagnose zu erhalten.

Die Dauer der Operation ist variabel und hängt von der Art der vorgeschlagenen Operation und den intraoperativen chirurgischen Schwierigkeiten ab. Ebenso sind die Dauer des Krankenhausaufenthalts und jede zusätzliche postoperative Behandlung ebenfalls sehr unterschiedlich.

Wie ist der postoperative Verlauf?

Der Krankenhausaufenthalt dauert im Durchschnitt 15-20 Tage.

Die Ernährung erfolgt zunächst über eine nasogastrale Sonde, die dann vom Stationsarzt entfernt wird, nachdem Schlucktests (FEES, fiberoptische endoskopische Untersuchung des Schluckens) durchgeführt wurden.

Die GEBÜHREN bestehen aus der Verabreichung unter endoskopischer Kontrolle von Nahrungsmitteln unterschiedlicher Konsistenz (flüssig, halbflüssig, halbfest, fest), deren Durchgang während des Schluckakts beobachtet wird, um so das Vorhandensein einer Stagnation oder des Schluckens zu beurteilen mögliche Anwesenheit von falschen Pfaden. In ausgewählten Fällen kann es notwendig sein, eine perkutane Gastrostomie (PEG) durchzuführen, um sicherzustellen, dass der Patient eine angemessene Ernährung erhält.

Während des Krankenhausaufenthaltes wird der Patient vom Pflegepersonal in die Reinigung und Handhabung der Trachealkanüle eingewiesen.

Letzteres wird bei partieller Laryngektomie in der Regel vor der Entlassung entfernt, während es bei totaler Laryngektomie weit über das Datum der Entlassung (Monate) hinaus belassen wird, um eine Vernarbung des Tracheostomas zu vermeiden.

Die teilweise Entfernung des Kehlkopfes führt zwangsläufig zu anfänglichen Schwierigkeiten des Patienten sowohl bei der Phonation (Stimme kann sich verändern) als auch bei der Nahrungsaufnahme (die Schutzfunktion des Kehlkopfes geht teilweise verloren).

Dies birgt die Gefahr, dass ein mehr oder weniger auffälliger Teil der verschluckten Nahrung und Flüssigkeiten in die Atemwege umgeleitet wird mit nachfolgendem Husten und der Gefahr einer Bronchitis oder Aspirationsbronchopneumonie.

In der postoperativen Phase muss daher mit der funktionellen Rehabilitation begonnen werden, die auf die Wiederaufnahme des Schluckens und des verbalen Ausdrucks abzielt.

Nach Wiederherstellung der Nahrungsaufnahmefähigkeit kann der Patient nach rekonstruktiver Laryngektomie mit der Indikation zur Schonkost entlassen werden.

Die vollständige Entfernung des Kehlkopfes hingegen erfordert ein definitives Tracheostoma, durch das die eingeatmete Luft ohne vorherige Filterung, Erwärmung und Befeuchtung direkt in die Lunge gelangt.

Es ist daher notwendig, die Luft mit Gaze oder speziellen Filtern zu filtern. Außerdem muss unbedingt verhindert werden, dass Wasser in das Tracheostoma eindringt, weshalb der Patient nicht mehr in Wasser eintauchen kann und auch beim Duschen vorsichtig sein muss.

Die Trennung der Atemwege vom Verdauungstrakt ermöglicht zwar ein Schlucken ohne Gefahr des Einatmens, führt aber auch zu anfänglichen Schwierigkeiten im verbalen Ausdruck.

Die Wiederherstellung der Stimme nach totaler Laryngektomie kann auf verschiedene Arten erfolgen:

  • ösophageale (oder erygmophone) Stimme: In der Speiseröhre gespeicherte Luft wird aufgestoßen, was zu einer Vibration des oberen Ösophagussphinkters und darüber liegenden Strukturen führt, was zu einer verbalen Artikulation führt;
  • Phonatorventil: Nachdem eine Verbindung zwischen Luftröhre und Speiseröhre hergestellt wurde (Tracheo-Ösophagus-Fistel), wird ein Ventil platziert, das, wenn es mit einem Finger geschlossen wird, die ausgeatmete Luft zu den darüber liegenden Strukturen passieren lässt (und somit eine verbale Artikulation ermöglicht), dies jedoch verhindert Rückfluss von Speichel und Nahrung aus der Speiseröhre in die unteren Atemwege;
  • Laryngophon (heute nicht mehr verwendet): Die Anwendung des Instruments in der suprahyoidalen Region erzeugt eine Vibration, die die der Stimmbänder simuliert und durch das Gewebe des Mundbodens übertragen wird, wodurch der verbale Ausdruck ermöglicht wird.

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Quelle:

Humanitas

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