Arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen: Wir alle können davon betroffen sein
Berufsbedingte Erkrankungen des Bewegungsapparates: Karpaltunnel, Tennisarm, Bandscheibenvorfall – wir alle haben davon gehört, wissen aber vielleicht nicht genau, was es ist
Bei diesen Erkrankungen, die in Italien und auf der ganzen Welt weit verbreitet sind, handelt es sich um Krankheiten, die den Bewegungsapparat betreffen und eine der wichtigsten Ursachen für krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit und Abwesenheit vom Arbeitsplatz darstellen: Tatsächlich treten diese Pathologien vor allem bei Arbeitnehmern auf im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.
Was sind die Ursachen für Muskel-Skelett-Erkrankungen?
Dabei handelt es sich um Störungen, deren Ursache multifaktoriell ist.
Sowohl berufliche als auch außerberufliche Faktoren tragen zu ihrem Auftreten bei.
Berufliche Faktoren, die am meisten involviert sind, sind: manuelle Handhabung von Lasten, sich wiederholende Bewegungen (insbesondere bei hoher Frequenz und Geschwindigkeit), die Anwendung von Gewalt bei der Ausführung der Arbeit, Fehlhaltungen, auch aufgrund unzureichender Positionierung von Arbeitsgeräten, Vibrationen usw die Abwesenheit/unzureichende Ruhezeiten.
Zu den außerberuflichen/individuellen Faktoren zählen Geschlecht, Alter, Hormonstatus, frühere Traumata und Frakturen, das Vorliegen systemischer und degenerativer Erkrankungen, endokrin-metabolische Störungen sowie ausgeübte Sportarten und Hobbys.
Welche Auswirkungen haben Muskel-Skelett-Erkrankungen auf die Gesundheit?
Bei längerer Exposition gegenüber diesen Risikofaktoren kommt es schleichend zur Entwicklung biomechanischer Überlastungsstörungen, die sich typischerweise in Schmerzen und Bewegungseinschränkungen (funktionelle Impotenz) des betroffenen Bezirks äußern; Diese Symptome und Anzeichen können alle Komponenten des Bewegungsapparates betreffen: Knochen, Muskeln, Sehnen, Nerven.
Welche Auswirkungen hat dies auf die Arbeitstätigkeit?
In Industrieländern wirken sich diese Störungen negativ auf die Lebensqualität der Arbeitnehmer aus. Laut INAIL beziehen sich tatsächlich mehr als 70 Prozent der jedes Jahr in unserem Land gemeldeten Berufskrankheitsbeschwerden auf eine Muskel-Skelett-Erkrankung (Tendenz ist allmählich steigend).
Können Erkrankungen des Bewegungsapparates verhindert werden?
Um arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen vorzubeugen, ist es unerlässlich, Informationen und Schulungen über die mit verschiedenen Arbeitstätigkeiten verbundenen Risiken bereitzustellen und bewährte Praktiken im Bereich Arbeitssicherheit und Ergonomie zu fördern, die die Produktionsprozesse im Hinblick auf Hygiene und Sicherheit verbessern.
Sind die Parteien am stärksten betroffen?
Abhängig von der Art der Arbeit und Aktivität können verschiedene Körperbereiche von der Wirbelsäule bis zum Knie, vom Handgelenk bis zur Hüfte von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen (-WMSDs) betroffen sein.
Lendenwirbelsäule
Bandscheibenvorfall im Lendenbereich
Es handelt sich um eine Erkrankung der Wirbelsäule, die durch das Austreten des Nucleus Pulposus in der Bandscheibe (zentraler, gallertartiger Teil) aufgrund einer Schwächung/Ruptur der Bandscheibe verursacht wird, was zu einer anschließenden Kompression und Entzündung der Bandscheibe führt Spinale Nerven
Symptome
Schmerzen im unteren Rücken, die auf das Gesäß, den Oberschenkel, das Bein und den Fuß ausstrahlen können. Parästhesien (veränderte Empfindungswahrnehmung) und Kraftdefizite können ebenfalls vorliegen
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, CT-Scan, MRT
Ansatzscheiben
Tendinopathie der Rotatorenmanschette
Unter der „Rotatorenmanschette“ versteht man eine Reihe von Muskeln und Sehnen in der Schulter, die nahezu alle Bewegungen des Gelenks ermöglichen: Übermäßiger und wiederholter Gebrauch kann zu Entzündungen und Schäden führen (degenerative Erkrankung auf entzündlicher Basis).
Symptome
Schmerzen, die durch Bewegung verstärkt werden und im vorderen und oberen Bereich der Schulter zu spüren sind. Einschränkung der Bewegungen der oberen Gliedmaßen und Kraftdefizit
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, Röntgen, Ultraschall, MRT
Kalksehnenentzündung (Periarthritis) (Morbus Duplay)
Entzündung des Rotatorenmanschettenkomplexes, gekennzeichnet durch die Bildung von Kalkablagerungen (Verkalkungen) in den Sehnen der Schulter
Symptome
Schmerzen in der Schulter mit Ausstrahlung in den Oberarm bei Schulterdrehungen und Abduktionsbewegungen, die auch im Ruhezustand auftreten können. Funktionelle Impotenz (Unfähigkeit, eine Bewegung/Funktion auszuführen)
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, Ultraschall, MRT
Erkrankungen des Ellenbogen-Muskel-Skelett-Systems
Mediale Epicondylitis (Golfspielerellenbogen) und laterale Epicondylitis (Tennisarm)
Entzündung und Schädigung (degenerative Erkrankung auf entzündlicher Basis) der Sehnen der Beugemuskulatur des Unterarms an der Ansatzstelle am Ellenbogen.
Symptome
Abhängig von den beteiligten Sehnen treten Schmerzen in unterschiedlichen Bereichen des Ellenbogens auf.
Bei der lateralen Epicondylitis treten die Schmerzen im lateralen Bereich des Ellenbogens auf und verstärken sich mit der Streckung des Handgelenks „nach hinten“ (nach außen).
Bei der medialen Epicondylitis hingegen betrifft der Schmerz den inneren Ellenbogenbereich und nimmt mit der Beugung der Finger und des Handgelenks gegen Widerstand (Beugung der Hand zum Handgelenk hin) zu.
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, Röntgen, Ultraschall
Handgelenk/Hand
Sehnenentzündung und Sehnenscheidenentzündung der Beuge- und Streckmuskulatur der Finger
Entzündung und Schädigung (degenerative Erkrankung auf entzündlicher Basis) der Sehnen der Beuge- und Streckmuskulatur der Finger
Symptome
Schmerzen und funktionelle Impotenz des Handgelenks und der Hand (Unfähigkeit, eine Bewegung/Funktion auszuführen)
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, Ultraschall, MRT
Schnippender Finger
Infolge der Verengung der die Fingerbeugesehne umgebenden Membran kommt es zu Schwierigkeiten der Fingerbeugesehne, einen Finger zu beugen (degenerativer Zustand auf entzündlicher Basis)
Symptome
Schwierigkeiten, einen Finger zu beugen oder die Hand zur Faust zu ballen.
Beim Beugen oder Strecken des Fingers muss mit der anderen Hand nachgeholfen werden
Diagnose
Fachprüfung
Karpaltunnelsyndrom
Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung (Neuropathie), die das Handgelenk und die Hand betrifft und auf eine Nervenkompression des Nervus medianus (peripherer Nerv der oberen Gliedmaßen) an seinem Durchgang am Handgelenk zurückzuführen ist: Er verläuft durch einen Kanal, der als Karpaltunnel bekannt ist gebildet durch die Handwurzelknochen und das Querband der Handwurzel
Symptome
Parästhesien (veränderte Wahrnehmung der Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Sinnesreizen (thermisch, taktil, schmerzhaft, vibrierend), Kribbeln, Taubheitsgefühl und Schmerzen in den ersten drei Fingern der Hand
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, Ultraschall, Elektromyographie
Hüfte
Coxoarthrose
Verursacht durch Degeneration des Gelenkknorpels.
Diese auch als Arthrose* der Hüfte bekannte Pathologie betrifft dieses Gelenk am häufigsten und neigt dazu, mit zunehmendem Alter zu degenerieren (insbesondere, wenn sie nicht im Frühstadium erkannt wird).
Der Gelenkknorpel hat eine dämpfende Funktion und ermöglicht das Gegeneinandergleiten der Knochen, wodurch Reibung und Entzündungen verhindert werden. [*Erkrankung durch Verschleiß und Alterung der Gelenke].
Symptome
Schmerzen bei Bewegung, die sich im Ruhezustand bessern.
Schwierigkeiten beim Gehen und daraus resultierendes Gefühl der Instabilität.
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, Röntgen, CT-Scan, MRT
Knie
Mediale/laterale Meniskopathie
Verletzung der Menisken, also der „Stoßdämpfer“ des Kniegelenks, faseriger Knorpelpolster, die für die Bewegung des Gelenks unerlässlich sind
Symptome
Starke Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des Knies. Kann mit Schwellungen und/oder Gelenkblockaden sowie Schwierigkeiten beim Strecken des Knies einhergehen
Diagnose
Fachärztliche Untersuchung, MRT
Besteht bei einigen Arbeitnehmern ein höheres Risiko für arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen?
Alle Jobs & Karriere Eine biomechanische Überlastung kann zu einem erhöhten Risiko für diese Störungen führen.
Je nach Art der Arbeit kann der betroffene Bereich unterschiedlich sein.
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